Ahoi Dudes,

neulich, bei einer daily Pipe, hatten wir die Idee, aus einem alten Mofa Motor einer Hercules MP 4 ein Mobil zu basteln.

Nach einiger Diskussion stand der Plan, einen Schlitten her zu nehmen und diesen zu modden.

Der Gedanke wurde aber durch ein günstiges Angebot für einen Bollerwagen immer weiter verdrängt.

So habe ich mich schließlich dazu entschieden diesen zu kaufen und die Idee des brausenden Bollerwagens war geboren.

Der Motor der Hercules MP 4
Der Motor der Hercules MP 4

 

 


1) Der Motor

Schritt Nummer eins des Plans war es, den Motor aus dem Mofa zu montieren.

Hierzu haben wir es am Deckenkran meiner Workcity aufgehangen. Einfach aus dem Grund, dass man nicht ständig auf dem Boden rumkrabbeln muss.

Wobble und McB (Ich) bei der Arbeit am Mofa
Wobble und McB (Ich) bei der Arbeit am Mofa

Im Anschluss nach dem Ausbau haben wir noch einen Ölwechsel durchgeführt, dass alles seine Ordnung hat.

 

2) Die grundlegende Konstruktion des Projekts

Geplant war es, einen Rahmen zu bauen, auf welchem der Bollerwagen (Holzkasten + Rohrrahmen) sitzt.

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Das Bollerwagenholz auf dem Stahlrahmen

Vom Fahrwerk des Bollerwagens sollte nichts bestehen bleiben, sondern alles eine eigene Konstruktion (Lenkung, Antriebsachse, Bremse) werden.

 

3) Der Rahmen

Zuerst stellte sich mir die Frage aus welchem Material ich den Rahmen anfertige. Holz oder Metall?

Ich entschied mich dafür den Rahmen aus 30/30 Stahlrohren zu bauen. Jedoch hatte ich noch keinen Plan vom Schweißen, was dann mein Bruder für mich übernahm.

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Mein Bruder beim schweißen

Da ich jedoch nicht für jede Schweißnaht auf ihn warten wollte, schaute ich mich nach einem eigenen Schweißgerät um. Zuerst fragte ich Wobbles Vater, der in einer Schlosserei arbeitet, ob diese denn gelegentlich alte Schutzgasschweißgeräte ausmustern. Da mir der geschätzte Preis von ca. 200 Takken zu teuer war, suchte ich nach Alternativen.

Hierzu wandte ich mich an meinen Bruder, ob er denn vielleicht jemanden kennt, der sein Gerät loswerden möchte. Und so war es auch, sein Kumpel hatte zufällig noch ein altes Elektrodenschweißgerät (Einhell ES 105) rumstehen. Der Deal ging für einen Zwanni über die Theke.

Nun ging es mit dem Üben los. Nach einigen Testnähten und großen Löchern

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Nicht ganz so geil geschweißt

klappte es immer besser.

Nach einiger Zeit wagte ich mich an die Motorhalterung.

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Motorhalterung
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Naht an der Hinterseite der Halterung
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So geht das!

Die Nähte sind ganz schön hässlich , halten aber gut.

Im Anschluss baute ich die Aufnahme für die Lenkung. Hierzu habe ich ein 80cm langes 30/30 Rohr als Basis genommen und daran 2 drehbar gelagerte Sackkarrenräder befestigt.

Die Hinterachse wird durch 2 ø20mm Stehlager aufgenommen, welche ich ebenfalls am Rahmen befestigt habe.

So sieht das Ganze nun aus

Ab diesem Zeitpunkt stand die grundlegende Rahmenkonstruktion.

Die Motorhalterung hatte ich jedoch noch nicht eingebaut, da diese nach Platzbedarf ausgerichtet werden sollte.

Jetzt kommt der tricky Stuff.

 

4) Die Radaufnahme der Achse

Für die Radaufnahme des angetriebenen Hinterrades (hinten links) habe ich die Achse durchbohrt und eine Hülse durchgesteckt. Dann habe ich mir das Rad genommen und ordentlich mit der Flex rumgewurschtelt, bis ein Schlitz entstanden ist. Im Anschluss habe ich einen Stellring auf die Achse geschoben, dann das Rad und zuletzt die Hülse durch die Bohrung geschraubt. Danach wurde das Rad zurück geschoben, so dass die Hülse im Schlitz sitz und sich darin verkeilt. Dann habe ich nur noch den Stellring an das Rad gepresst und festgezogen. Fertig war das starre Rad an der Antriebsachse.

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Die Hülse, welche durch die Achse gesteckt wurde
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Der Stellring auf der Achse

Ich hatte bewusst nur ein Rad starr mit der Achse verbunden, da ich kein Differential einbauen wollte, da mir dazu der Aufwand zu groß war.

 

5) Das Kettenrad

Als Kettenrad habe ich das alte des Mofas genommen. Da mir aber von vornherein klar war, dass die Übersetzung zu groß sein wird, habe ich das Kettenrad nicht einfach an der Achse fest geschweißt, sondern eine Aufnahme aus einem Stück Flachstahl gezaubert.

Aufnahme des Kettenrads, welche mit der Achse verschweißt wird

Anhand der Position des Kettenrads wurde später auch der Motor ausgerichtet. Dazu aber später mehr.

 

6) Die Lenkung

Zur Lenkung habe ich mir wohl die meisten Gedanken gemacht.

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Skizze der Konstruktion

Geplant war es an die gelagerten Vorderräder ein Scharnier zu befestigen, welches über eine „Spurstange“ mit einer Platte verbunden ist, an der die Lenksäule befestigt ist.

Letztendlich sah das Ganze doch etwas anders aus.

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Scharnier mit „Spurstange“
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Lager durch welches der Überstand der Lenksäule gleitet

Ich habe an den Räder ein Scharnier befestigt, welches mit der Spurstange verbunden ist. Diese ist durch ein Steh- und ein Gleitlager mit der Lenksäule verbunden.

 

7) Der Tank

Den Tank habe ich einfach seitlich am Rahmen montiert.

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Tank
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Rohr an welchem der Tank befestigt ist

Dazu habe ich ein Vierkantrohr an den Rahmen geschweißt und ein weiteres Rohr auf Gehrung geschnitten und befestigt. Im Anschluss wurde der Tank mit Abstandshülsen verschraubt.

8) Die Ausrichtung des Motors

Um den Motor auszurichten, habe ich die Flucht des Kettenrads als Fixpunkt genutzt und den Abstand des Motor zum Kettenrad nach Augenmaß festgelegt. Anschließend habe ich die, unter Punkt 1) erwähnte, Motorhalterung mit 2 Vierkantrohren im Rahmen verschweißt.

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Motor im Rahmen
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Motor im Rahmen

 

9) Die Bremse

Für die Bremse habe ich die denkbar einfachste Lösung hergenommen. 2 Stellringe wurde am Rahmen verschweißt, durch diese wurde eine Achse geschoben, an welche 2 Rohre befestigt sind. Diese drücken, wenn der Hebel gezogen wird, auf die Räder und sollen diese entschleunigen. Das ganze funktioniert bisher allerdings noch recht bescheiden. Daraufhin habe ich noch einen Gummi Belag auf die Rohre aufgezogen, welche den Grip zum Reifen erhöhen sollten.

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Der Hebel zum betätigen der Bremse, sowie das Rohr, welches auf das Rad drückt

 

10) Der eigentliche Bollerwagen

Den Stahlrohrrahmen des Bollerwagens habe ich einfach in den selbstgebauten Rahmen gesteckt, um diesen jederzeit abnehmen zu können. In die Bodenholzplatte habe ich zwei Löcher gebohrt um die Lenksäule sowie die Kabelzüge durchführen zu können. Anschließend habe ich auf der Unterseite der Platte ein Edelstahlblech als Hitzeschutz über dem Motor angebracht. Nun habe ich einfach die Seitenwände aufgesetzt und fertig war der brausende Bollerwagen!

Der fertige Bollerwagen

 

11) Feinabstimmungen und Folgendes

Die restlichen, noch offenen Punkte:

 

11.1) kleineres Kettenrad (28 anstelle von 47 Zähnen)

Das neue Kettenrad ist heute angekommen. (Stand 22.03.2016)

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Kettenrad mit 28 Zähnen

 

Das Kettenrad ist montiert. Die Achse auszubauen hat ein paar Probleme gemacht, da sich diese etwas verformt hatte, ist aber alles gelöst.

Brausender Bollerwagen 43.jpg
So sieht das ganze Eingebaut aus

Der Bollerwagen läuft deutlich schneller! Für mich ausreichend schnell, ansonsten wird es unangenehm.

11.2) Bremse testen und verbessern

Auf die Enden der „Bremsrohre“ habe ich jeweils eine Gummi Kappe eines alten Schraubstocks drauf gekabelbindert. Das hält gut und bremst gut.

11.3) Lackierung (Rostschutzfarbe)

Nachdem die noch offenen Punkte erledigt sind, wird ein nices Video folgen.

 

Vielen Dank fürs lesen!

Der McB

 

Update: Update brausender Bollerwagen

Brausender Bollerwagen

2 Kommentare über “Brausender Bollerwagen

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